In diesem Beitrag beziehe ich mich vor allem auf meine eigenen Erlebnisse. Weshalb ich die Seite der Jungen eher schwerer vertreten kann. Hoffe aber, dass man meine Argumente trotzdem gut nachvollziehen kann.
Große Benachteiligungen für Mädchen entstehen vor allem in Sportarten, welche immer noch als besonders „Jungstauglich“ hingestellt werden. Ich werde mich für dieses Beispiel auf Eishockey beziehen, da ich, für alles die es noch nicht wissen, selber Eishockey spiele. In solchen Sportarten kann es schnell passieren, dass man als Mädchen nicht genug gefördert wird. Das kann sowohl am Trainer als auch am Umfeld liegen. Bei mir ist es schon oft vorgekommen, dass ich bei einem neuen Trainer sofort zu den schlechteren sortiert werde obwohl die Person mich nicht einmal spielen gesehen hat. In einem Trainingslager wurden wir in Gruppen sortiert und ich bin in einer reinen Mädchen Gruppe gelandet. Ich fand das fürs erste nicht weiter schlimm, aber wir mussten dann andere Übungen machen als die Jungen, weil die Übungen die die Jungs machten „zu schwer“ für uns waren. Natürlich kann das auch der Fall sein, aber als die Jungs dort einmal Fußball gespielt haben mussten wir Tischtennis spielen. Ich habe dann nachgehakt und durfte nach mehrerem fragen auch mitspielen, aber was wenn ein Junge Tischtennis spielen wollte? Na ja eigentlich haben alle außer ich und ein anderes Mädchen die Regelung so hingenommen. Man könnte sagen das all das nur nett gemeint war, weil man es uns leichter machen wollte. Aber wenn man etwas leichter macht ist es schwerer sich weiterzuentwickeln und an seine Grenzen zu gehen. Vor allem warum waren denn in dieser Gruppe nur Mädchen?
Ich möchte nun über eine weitere Situation schreiben die einer Freundin, welche ebenfalls Eishockey spielt, schreiben. In vielen Eishockeyteams in denen nur jüngere Spieler/innen dabei sind wird der Captain sowie der Assistent bei jedem Spiel gewechselt. Einmal durfte dann meine Freundin Captain sein woraufhin sich alle Jungen beschwerten warum „ausgerechnet ein Mädchen und dann noch so ein schlechtes“ Captain sein durfte. Sie ging dann zum Trainer und sagte es ihm. Dieser meinte daraufhin: „Ich kann verstehen das die Jungs sowas nicht gut finden. Aber ich muss sagen das du eigentlich die beste bist.“ Sie war dann nur dieses Spiel Captain und in den nächsten Spielen wurde dann jemand anders gewählt, obwohl eigentlich geplant war das sie die nächsten Spiele eigentlich auch Captain bleiben sollte.
Klar, es ist wichtig als Trainer darauf zu hören was die anderen sagen, aber sie nicht mehr als Captain zu nehmen, weil die anderen begründen das sie ein Mädchen sei?
Ich habe hier nur zwei Situationen genannt, aber es gibt so viele Dingen in denen ein Junge oder ein Mädchen im Sport wegen ihres Geschlechts benachteiligt werden. Wenn ihr sowas mitbekommt bitte, bitte steht nicht einfach nur herum.
Ich habe, um beide Seiten zu vertreten noch einen Jungen gefragt, der Ballett getanzt hat. Er meinte zu mir das er sowas in der Art nie erlebt hätte. Das kann natürlich auch am Trainer/in liegen. Weshalb man dies nicht auf alles beziehen kann. Ich kenne leider sonst keinen Jungen der eine stereotypische „Mädchensportart“ macht weshalb ich diese Seite nicht sehr gut vertreten kann. Aber ich würde auf keinen Fall sagen das nur die Mädchen benachteiligt werden.